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SAALFELDS REICHTUM
DIE BÜRGER- UND HANDELSSTADT
ZEIT DES HANDELS: EINE CHRONIK DER RENAISSANCE
Als Handelsstadt war Saalfeld ein „Tor zum Thüringer Wald“.
Viele Reisende und Kaufeute kamen in die Saalestadt, mach-
ten Geschäfte und verhalfen ihr zu Ansehen und Wohlstand.
Auch heute noch ist der Marktplatz das lebendige Zentrum
Saalfelds. Händler bauen wöchentlich ihre Stände auf. Hier
fnden Feste und Veranstaltungen statt, hier trift man sich
zum Plaudern und Verweilen.
Das Saalfelder Rathaus wurde von 1529 bis 1537 im Stil der
frühen Renaissance erbaut und repräsentiert den Wohlstand
der mittelalterlichen Stadt. Am Hauptportal befndet sich die
56,6 cm lange Saalfelder Elle als Maßeinheit für den in Saal-
feld forierenden Tuchhandel. Einheitliche Maße, so wie man
sie heute kennt, waren nicht üblich – jede Stadt, jede Region
hatte ihre eigenen Bestimmungen.
In der „Hutschachtel“ – einst Stadtgefängnis, heute Archiv –
befnden sich 727 Urkunden aus der Zeit von 1313 bis 1889.
Sie gelten heute wie damals als ein kostbarer Schatz.
Die um 1300 als Wohnhaus erbaute Burg „Hoher Schwarm“
ist eines der Wahrzeichen Saalfelds. Der Legende nach kam
die Burg zu ihrem Namen, als ein Priester eine weiße Taube
fiegen ließ. Sie sollte durch die Wahl ihres Ruhesitzes den
künftigen Standort der Burg bestimmen. Die Taube ließ sich
auf einer Eiche am Saaleufer nieder. Als der Baum gefällt wur-
de, fog ein Bienenschwarm aus seinem Stamm. Heute befn-
det sich im „Hohen Schwarm“ eine Naturbühne.
Saalfeld erhielt im Jahr 1346 das Fische-
reirecht und seit dem 15. Jahrhundert
prägen symbolhaft zwei Barben in den
grün-silbernen Landesfarben der säch-
sischen Herzogtümer Thüringens das
Stadtwappen.
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Blick über die Dächer Saalfelds
Die„Hutschachtel“